Erzbischof Georg Gänswein im exklusiven EWTN-Interview: „Benedikt XVI. ist der Vater der Transparenz“

Köln (EWTN-TV) - 12. Februar 2022

Erzbischof Georg Gänswein, Privatsekretär und enger Vertrauter des emeritierten Papstes Benedikt XVI., hat in einem Interview mit dem katholischen Fernsehsender EWTN ausführlich zu den aktuellen Vorwürfen gegen Papst Benedikt Stellung bezogen. Im Gespräch mit Andreas Thonhauser, dem Leiter des Vatikan-Büros von EWTN, kritisiert Gänswein die rasche mediale Verurteilung des früheren Erzbischofs von München und Freising, der seit der Veröffentlichung des Münchener Missbrauchsgutachten in den Blickpunkt geraten ist.

Joseph Ratzinger, der 2005 als Benedikt XVI. der Nachfolger von Johannes Paul II. auf dem Stuhl Petri wurde, habe mit Vehemenz und gegen innerkirchliche Widerstände die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle vorangetrieben, so Gänswein. Im aktuellen Interview mit EWTN, das am kommenden Dienstag veröffentlicht wird, sagte Georg Gänswein wörtlich:
„Er spielt nicht nur eine entscheidende Rolle, er war die entscheidende Figur, der entscheidende Mann, der zu Transparenz wirklich nicht nur geraten hat, sondern auch zur Transparenz geschritten ist. Man kann sagen, er ist der ‚Vater der Transparenz‘.“

Ausführlich erklärt Erzbischof Gänswein die Umstände, die dazu führten, dass Benedikt in seiner 82-seitigen Stellungnahme zum Münchener Missbrauchsgutachten zunächst erklärt hatte, er habe an einer bestimmten Sitzung nicht teilgenommen, bei der nach Ansicht der Gutachter über die Versetzung eines pädophilen Priesters diskutiert wurde. Der emeritierte Papst hatte diese Erklärung später korrigiert und bestätigt, zwar an dieser Sitzung teilgenommen zu haben, allerdings habe er weder Kenntnis davon gehabt, dass besagter Priester ein Missbrauchstäter ist, noch dass dieser in der Seelsorge eingesetzt wird.

Im EWTN-Interview gibt der Papst-Vertraute zudem tiefe Einblicke in die persönliche Situation Benedikts, der sich selbst schon vor dem „Angesicht Gottes“ sehe und sich seinem Bischofswahlspruch, „Mitarbeiter der Wahrheit“ zu sein, noch immer verpflichtet wisse.

Das Interview wird auf dem Youtube-Kanal von EWTN.TV am kommenden Dienstag, dem 15. Februar, um 0:30 Uhr erstmals veröffentlicht. Am selben Tag wird es um 9:00 Uhr im regulären TV-Programm von EWTN.TV ausgestrahlt.

Hintergrund
Joseph Ratzinger – der spätere Papst Benedikt XVI. – hatte von 1977 bis 1982 als Erzbischof das Erzbistum von München und Freising geleitet. Ende Januar war Benedikt XVI. in die Schlagzeilen geraten, nachdem ihm bei der Vorstellung des Münchener Missbrauchsgutachtens am 20. Januar 2022 vorgeworfen wurde, er sei damals als Verantwortlicher in vier Fällen nicht konsequent genug gegen Missbrauchstäter vorgegangen. Der emeritierte Pontifex hatte zuvor bereits eine 82-seitige Stellungnahme vorgelegt, die er im Nachhinein noch präzisierte. Außerdem legte er am 6. Februar mit einem „Faktencheck“ (hier in voller Länge) nach, der manche von der Anwaltskanzlei oder den Medien getroffenen Behauptungen widerlegen soll.

Zusätzlich veröffentlichte Benedikt XVI. einen persönlichen Brief, in dem er betonte, er könne „nur noch einmal meine tiefe Scham, meinen großen Schmerz und meine aufrichtige Bitte um Entschuldigung gegenüber allen Opfern sexuellen Missbrauchs zum Ausdruck bringen“.

Sendetermine des Interviews mit Erzbischof Georg Gänswein

Erstausstrahlung:
Dienstag, 15. Februar
0:30 Uhr auf dem Youtube-Kanal von EWTN.TV
9:00 Uhr im regulären TV-Programm von EWTN.TV

Wiederholungen:
15.02. | 9:30 Uhr
15.02. | 19:15 Uhr
16.02. | 12:30 Uhr
16.02. | 21:30 Uhr
19.02. | 11:00 Uhr
20.02. | im Anschluss an die Sonntagsmesse (ca. 11:30 Uhr)

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